Nachfrage nach Bürgschaften auf hohem Niveau, Beteiligungskapital aktuell weniger gefragt

Das Forum LR BW ist über seine Mitgliedschaft bei Unternehmer Baden-Württemberg e.V. (UBW) indirekt auch an den beiden Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft, Bürgschaftsbank und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft, beteiligt. Diese für KMU bedeutsamen Einrichtungen helfen den Unternehmen dann, wenn sie unverschuldet in „Not“ geraten sind. (weitere Informationen)

Auf den Aufsichtsrats-Sitzungen von Bürgschaftsbank und MBG am 22. November konnten sich beide Gremien von einer auch im fast abgelaufenen Jahr 2022 nach wie vor hohen Nachfrage kleiner und mittlerer Unternehmen in Baden-Württemberg nach Bürgschaften ebenso überzeugen wie von einem Rekordwert an genehmigtem Beteiligungskapital.

Die beiden Vorstände der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH, Dirk Buddensiek und Guy Selbherr, stellten mit Blick auf das Geschäft der Bürgschaftsbank fest, dass zum 30. September das angefragte Kredit- und Beteiligungsvolumen mit insgesamt 528,8 Mio. € um 4,6 % über dem Vorjahreszeitraum gelegen hat. Genehmigt wurden in diesem Zeitraum 1.513 Engagements über ein Kredit- und Beteiligungsvolumen von 503,8 Mio. € (Vorjahr: 1.573 Fälle mit einem Volumen von 452,9 Mio. €). Das genehmigte Bürgschafts- und Garantievolumen hat sich mit 313,5 Mio. € um 4,7 % erhöht. Mit dieser Entwicklung einhergegangen ist eine deutliche Zunahme des pro Finanzierung genehmigten Volumens von 288,0 T€ auf 333,0 T€. Damit spiegelt sich in Baden-Württemberg der auch bundesweit zu erkennende Trend zu größeren Finanzierungen wider.

Nach Wirtschaftszweigen wurden die dem Volumen nach meisten Engagements im Handwerk (64,3 Mio. €), im (vor allem industrienahen) Dienstleistungssektor (62,7 Mio. €) sowie in der Industrie (50,4 Mio. €) eingegangen. Bezogen auf die Finanzierungspartner wurde das größte Kreditvolumen wiederum mit den Instituten der Sparkassen- (216,7 Mio. €; Anteil: 43,51 %) und Geno-Gruppe (236,9 Mio. €; Anteil: 47,55 %) getätigt.

Erneut positiv fiel auch die Bilanz notleidend gewordener Engagements aus. Die Ausfälle reduzierten sich sowohl der Anzahl (119 im Vergleich zu 138 Fällen) als auch dem Volumen nach (3,2 anstelle von 5,2 Mio. €). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sich in diesen Zahlen noch nicht signifikant niederschlagen und daher die weitere Entwicklung sehr genau zu beobachten sein wird.

An der Aufsichtsrats-Sitzung nahm Wolfgang Wolf teil, der dann die anschließende Sitzung des Aufsichtsrats der MBG – Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH leitete.

Nachdem 2021 die Nachfrage nach Beteiligungskapital bei der MBG auf Rekord-Niveau gelegen hatte, ist der Antragseingang in den ersten neun Monaten dieses Jahres sowohl im Volumen als auch der Anzahl nach deutlich gesunken. Mit 79 Anträgen (Vorjahr: 112) wurde ein Beteiligungs-Volumen von 37,8 Mio. € (Vorjahr: 60,2 Mio. €) nachgefragt. Die Genehmigungen lagen – vor allem aufgrund eines Antragsüberhangs aus dem Vorjahr – mit insgesamt 81 Engagements (2021: 80) und einem Beteiligungs-Volumen in Höhe von 42,0 Mio. € (2021: 39,6 Mio. €) auf Vorjahres-Niveau.

Erfreulich ist, dass die Anzahl und das Volumen ausgefallener Engagements wiederum gesunken ist. Ende September waren 16 (Vorjahr: 18) Ausfälle mit einem Volumen von 2,3 Mio. € (Vorjahr 4,8 Mio. €) zu verbuchen. Das positive Genehmigungsgeschehen 2021 und 2022 und die günstige Ausfallsituation schlagen sich auch in einem merklich gestiegenen Bestand nieder. Ende September waren 752 Beteiligungen mit einem Volumen von 224,4 Mio. € (Vorjahr: 744 Beteiligungen mit einem Volumen von 210,1 Mio. €) im Portfolio der MBG.


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