Lastabfrage – Netzentwicklungspläne

Für die baden-württembergische Industrie hat der Ausbau des Übertragungs- und Verteilnetzes für die sichere Stromversorgung eine sehr hohe Priorität. Vor drei Jahren hat dazu UBW eine Lastabfrage erstellt und sich mit dem baden-württembergischen Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft abgestimmt.

In der damaligen Stellungnahme hat der UBW darauf hingewiesen, dass die Abnahme der konventionellen, gesicherten Kraftwerksleistung nicht mit der Entwicklung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien (geringer Anteil an gesicherter Leistungsbereitstellung) und der Bereitstellung von gesicherter Leistung aus angrenzenden, europäischen Ländern sowie den geplanten innerdeutschen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen korrespondiert.

Süddeutschland liegt bei der Realisierung der notwendigen Projekte (EE-Ausbau und Netzausbau) hinter den Planungen zurück, mit zunehmenden Risiken für die Versorgungssicherheit für höhere Kosten (Strompreiszonentrennung) für die Wirtschaft.

Auf Initiative von TransnetBW wiederholt UBW daher die Abfrage und bittet Sie, die verlinkte Datei Erfassungs-Liste Großverbraucher bis zum 14. Juli auszufüllen und an den Verband zurück zu mailen (gav@gav-energie.de). Hinweise zum Ausfüllen finden Sie in dem ebenfalls verlinkten Dokument ‘Erläuterungen‘.

Selbstverständlich werden alle übermittelten Informationen vertraulich behandelt. Eine Veröffentlichung der einzelnen Daten wird nicht erfolgen. Allerdings müssen aggregierte Daten im Rahmen der öffentlichen Konsultation des Szenariorahmens veröffentlicht werden, beispielswiese die installierte Leistung von Elektrolyseuren in Deutschland. Außerdem erfolgt eine fachliche Prüfung des Netzentwicklungsplans durch die Bundesnetzagentur, für welche die Übertragungsnetzbetreiber verpflichtet sind, auch den Szenariorahmen zur Verfügung zu stellen.

Wir bedanken uns bereits im Voraus für ihre Unterstützung.

Hintergrund

Am 12. Juni haben die Übertragungsnetzbetreiber den zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans 2037/2045 (2023) veröffentlicht. Gleichzeitig beginnen bereits die Vorbereitungen für den nächsten Netzentwicklungsplan.

Gemäß §12a EnWG soll der Netzentwicklungsplan „die Bandbreite wahrscheinlicher Entwicklungen im Rahmen der mittel- und langfristigen energiepolitischen Ziele der Bundesregierung“ berücksichtigen. Da derzeit eine Vielzahl von Projekten zur Elektrifizierung der Industrie oder zur Errichtung von Rechenzentren angestoßen werden, stellt insbesondere die regionale Abbildung der zukünftigen Stromverbraucher in Deutschland eine große Herausforderung dar, der unter anderem mit Hilfe von Abfragen bei relevanten Akteuren begegnet werden soll.

Netzentwicklungsplan (NEP) 2037/2045

Die Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben neue Netze für neue Energien. Im Netzentwicklungsplan Strom stellen sie die Maßnahmen zur Optimierung, zur Verstärkung und zum Ausbau im deutschen Strom-Übertragungsnetz dar. Dies umfasst Maßnahmen an Land sowie die Offshore-Netzanbindungssysteme.

Der NEP 2037/2045 blickt auf die Jahre 2037 und 2045 zum Erreichen der Klimaneutralität in Deutschland. Er analysiert für diese Jahre den Netzentwicklungsbedarf für drei unterschiedliche Szenarien. Wesentliche Grundlage dieses Szenariorahmens sind die Ausbauziele der erneuerbaren Energien des novellierten EEG 2023.

In Deutschland wie Europa werden in den kommenden Jahren ein beschleunigter EE-Ausbau und eine stark steigende und zunehmend flexiblere Stromnachfrage den Weg in eine treibhausgasneutrale Gesellschaft prägen. Wesentlich hierfür ist, dass Strom zuverlässig zur Verfügung steht und möglichst direkt und effizient genutzt werden kann. Der entsprechende Aus- und Umbau des Übertragungsnetzes ist somit eine zentrale Voraussetzung für eine klimaneutrale Zukunft. Der NEP zeigt die dafür erforderlichen Weiterentwicklungen im Übertragungsnetz hin zu einem Klimaneutralitätsnetz.

Der Transportbedarf wächst mit dem Ausbau erneuerbarer Energien. Die Anforderungen an das Übertragungsnetz erhöhen sich dadurch: Der innerdeutsche Stromtransportbedarf steigt bis 2037 deutlich auf rund 87,7 GW an. Das Übertragungsnetz ist so umzubauen, dass es bereits bis 2037 eine installierte Leistung zwischen 565 und 576 GW an erneuerbaren Energien integrieren und im Vergleich zu heute nahezu den doppelten Bruttostromverbrauch in Höhe von rund 900 bis zu 1.050 TWh decken kann


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