10. März 2023

3. Summit des Innovationsnetzwerks FUTURE AVIATION

LR BW-Vorsitzender Prof. Rolf-Jürgen Ahlers führte durch die lebhaft diskutierten Herausforderungen und Innovationen um klimaneutrales Fliegen, zu denen sich Interessenvertreter und Experten aus der baden-württembergischen Luft- und Raumfahrtbranche austauschten.

Im Fokus standen dabei neue Antriebskonzepte und reFuels, also Kraftstoffe, die auf Basis erneuerbarer Energien erzeugt werden. Hierzu gehören Wasserstoff, synthetisch hergestellte Kohlenwasserstoffe und nachhaltige Biokraftstoffe. Dabei stand nicht nur die Herstellung der Kraftstoffe im Vordergrund sondern auch die infrastrukturellen und politischen Herausforderungen, die damit einhergehen.

Dr. Monika Herrmann vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg erläuterte die Vielzahl der aktuellen Projekte auf Landesebene sowie die Forderungen an die Politik auf EU- und Bundesebene in Anbetracht der ambitionierten Klimaneutralitätsziele und ging auf die politischen Regulierungen und auf Notwendigkeit länderübergreifender Zusammenarbeit ein.

Hybrid-elektrisches Fliegen wird intensiv von Prof. Andreas Strohmayer vom IFB der Universität Stuttgart untersucht und über Demonstratoren vorangetrieben. Dr. Patrick Seiler vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) erläuterte das Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes (LuFo Klima), das das Ziel hat, wettbewerbsfähige KMUs und internationale Diversifizierung der Zulieferindustrie zu fördern.

Weitere spannende Vorträge stellten praktische Umsetzungen von Klimaschutzstrategien in der Luft- und Raumfahrt dar, die bereits heute Wirklichkeit geworden sind:

So ging Dr. Christian Kühne von THINKTANK Industrielle Ressourcenstrategien auf die Vorteile und Herausforderungen von Leichtbauwerkstoffen und Kreislaufwirtschaft im Flugzeugbau ein, während Manfred Kuchlmayr, Nikola Iveco Europe GmbH den Einsatz von H2-Brennstoffzellen am Beispiel von LKWs erläuterte.

Meinolf Köster von Drees & Sommer zeigte am Bespiel der aktuell in Planung befindlichen Final Assembly Line von Deutsche Aircraft auf, welche Anforderungen an einen CO²-neutralen Flugzeugproduktionsstandort gestellt werden und wie diese mithilfe integraler Fabrikplanung und innovativer Gebäudetechnik erfüllt werden können.

Abgerundet wurde die Thematik durch die Vorstellung der neuesten Drohnenstudie von Orbit Management Services AG durch Dr. Erik Linden und Leonie Intat. In der Studie wurde die Relevanz von Drohnen für die medizinische Logistik erläutert, sowie die Potentiale, die Drohen für die Sicherheit, die Wirtschaft und nicht zuletzt den Klimaschutz haben. Dabei soll die Studie einen Anreiz für Baden-Württemberg schaffen, die Vorreiterrolle im Bereich Drohneneinsatz einzunehmen.

Ein besonderes Highlight war der thematische Ausflug in den Bereich New Work, vorgestellt von Sabrina Schaal von Drees & Sommer. Sie erläuterte, wie der seit den 70er Jahren existierende Begriff, der seit der Pandemie in aller Munde ist und für sinnstiftende und erfüllende Arbeit steht, unternehmensspezifisch definiert werden kann. In einer interaktiven Session zeigte sie am Beispiel von Drees & Sommer, wie Firmen mit neuen Arbeitsmodellen umgehen, ihre Büroflächen optimieren und die Attraktivität des Büros in einer flexibleren Arbeitswelt sicherstellen. Abschließend konnten sich die Teilnehmer in einer fesselnden Führung durch das innovative und klimaneutrale Bürogebäude von Drees & Sommer davon inspirieren lassen was bereits heute wirtschaftlich möglich ist.

Mit dieser rundum gelungenen Informations- und Netzwerkveranstaltung, die demnächst in die nächste Runde gehen wird, zeigte die baden-württembergische Luftfahrt-Community wieder einmal, welche Potentiale in diesem Bundesland stecken.

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