Zur konjunkturellen Lage

Im Oktober 2019 musste ein weiterer Rückgang der Auftragszahlen hingenommen werden. Ein sanfter Aufwärtstrend ist dennoch zu beobachten. Im Vergleich zum Vormonat konnte der zweite marginale Auftragszuwachs festgestellt werden. Produktions- und Personalpläne werden zwar weiterhin gekürzt, dennoch sind die Beschäftigtenzahlen noch stabil. Bundesweit wird für das vierte Quartal ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent erwartet. Das verarbeitende Gewerbe befindet sich trotz der sanften Impulse weiterhin in einer Rezession.

Der 14. Auftragsrückgang der Südwest-Industrie im Vorjahresvergleich lässt sich auf einen Nachfragerückgang aus dem Inland von – 7,6 Prozent und – 1,9 Prozent aus dem Ausland zurückführen. Insgesamt reduzierte sich die Auftragslage um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insbesondere die Nachfrage aus dem EU-Binnenmarkt fiel um 11,9 Prozent gegenüber Oktober 2018. Aufträge aus Drittländern hingegen nahmen um 3,5 Prozent zu.

 

Der sanfte Aufwärtstrend der baden-württembergischen Industrie hält jedoch an. So konnte im Vergleich zum Vormonat September 2019 ein Auftragsplus von 0,4 Prozent verbucht werden. Impulse kamen insbesondere aus dem Ausland (+ 1,0 Prozent), wobei die Nachfrage aus EU-Ländern um 7,0 Prozent abnahm, während Auftragseingänge aus den Drittstaaten um 4,8 Prozent zunahmen.

 

Im Oktober 2019 sank der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Der Umsatz mit dem Ausland erhöhte sich marginal sich um 0,1 Prozent, der Umsatz mit dem Inland sank hingegen um 1,1 Prozent.

 

Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Umsatz um 2,8 Prozent. Der Inlandsumsatz (- 2,6 Prozent) und Auslandsumsatz (- 2,8 Prozent) nahmen dabei erneut ab. Der Umsatz aus dem EU-Geschäft konnte sich zwar im Vorjahresvergleich um 7 Prozent steigern. Der Umsatz mit nichteuropäischen Staaten reduzierte sich jedoch um 7,7 Prozent.

 

Der Personalaufbau in der Südwestindustrie stagniert seit April 2019 weiter. Die konjunkturellen Eintrübungen werden nun allmählich auf dem Arbeitsmarkt erkenntlich. So musste gegenüber dem Vormonat September 2019 ein Rückgang der Beschäftigtenzahl von 5.000 Angestellten (- 0,4 Prozent) beobachtet werden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2018 nahm die Beschäftigtenanzahl um 0,6 Prozent zu. Nach dem Befund des Statistischen Landesamtes sind in Baden-Württemberg im Oktober 2019 1,2  Millionen Personen beschäftigt. Dies ist trotz entsprechender konjunktureller Schwächephasen weiterhin der höchste Beschäftigungsstand seit der Jahrtausendwende.

 

Im November 2019 ist die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich in Baden-Württemberg gesunken (- 0,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit jedoch um 6,5 Prozent gestiegen. Insgesamt waren 197.084 Personen arbeitslos. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent im Südwesten (- 0,1 Prozent).

 

Bundesweit sank die Arbeitslosigkeit im November 2019 verglichen mit dem Vormonat um 1,1 Prozent und um 0,3 im Vorjahresvergleich, sodass die Arbeitslosenquote 4,8 Prozent beträgt. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im November 2019 bei 3.137.656 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,8 Prozent.

 

Laut L-Bank blieb das Geschäftsklima im November des verarbeitenden Gewerbes in Baden-Württemberg weiterhin negativ, erholte sich dennoch leicht. Die Unternehmen sind mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden. Die Geschäftsaussichten verbesserten sich, wie im Vormonat, leicht, jedoch immer noch auf niedrigem Niveau, da die Exporterwartungen nur vereinzelt, wie z. B. in der Chemieindustrie, positiv auftreten. Darüber hinaus wird die volatile Auftragssituation bemängelt.

Dies führe nicht unweigerlich zu Produktionsanpassungen und dem Abverkauf von Fertigwaren. Weitere Produktionskürzungen sollen folgen.

Die anhaltende Unsicherheit auf den Vorleistungsgüter-, und Investitionsgütermärkten führen zu weiteren Auftragsrückgängen. Auf der anderen Seite konnte die Elektroindustrie positive Auftragszahlen verbuchen. Dennoch werden branchenübergreifend Personalpläne korrigiert.

 

Der sanfte Aufwärtstrend kann auch am ifo-Geschäftsklimaindex im November beobachtet werden. Dieser stieg von 94,7 auf 95 Punkte.

Die Geschäftserwartungen fallen positiver als zuletzt aus und die aktuelle Geschäftslage wird weniger pessimistisch bewertet. Die deutsche Konjunktur zeige sich robust,  sodass im vierten Quartal ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent erwartet wird.

Die Industrie verharre aber weiterhin in einer Rezession, da der ifo-Index des verarbeitenden Gewerbes aufgrund der aktuellen schlechten Bewertung der Geschäftslage, im November sank. Die Unternehmen bemängeln die momentane Auftragssituation.

 

Der Verbraucherpreisindex in Baden-Württemberg ist im November 2019 im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent gesunken. Gegenüber zum Vorjahresmonat (November 2018) stieg die Teuerungsrate um 0,9 Prozent.

 

Die Inflationsrate in Deutschland lag im November 2019 bei + 1,1 Prozent und blieb damit im Vergleich zum Vormonat stabil. Im Vorjahresvergleich sank die Teuerungsrate um 1,0 Prozentpunkte.


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