THE LÄND with Green Späce
Am 2. Dezember fand der Green Space Summit, organisiert von IHK Reutlingen und dem ESA Business Incubation Center, im Haus der Wirtschaft statt.
Nach der Begrüßung durch Dr. Stefan Engelhard, Head of ESA Business Incubation Centre Reutlingen, ging Christian Freiherr von der Ropp, von dem europäischen Start-Up-Interessenverband ACCESS.SPACE ALLIANCE, in seiner Keynote auf das Thema „New Space – Bubble or Chance?“ ein. Er berichtete über die Herausforderungen bei der Vergabe von Frequenzrechten von Satelliten, die aktuellen Marktentwicklungen und Subventionen von Raumfahrtaktivitäten in Amerika im Zusammenhang mit der Kommerzialisierung der Raumfahrt. Darüber hinaus ging er auf die Chancen und Herausforderungen von New Space ein und plädierte dafür, dass der Staat Kunde ohne Lastenheft werden solle. Danach folgte eine Begehung der Begleitausstellung. Anschließend begrüßte Claus Mayer, Ministerium für Wirtschaft, Wohnungsbau und Tourisimus Baden-Württemberg, die Teilnehmer und betonte die Innovationskraft der baden-württembergischen Raumfahrtbranche. Insbesondere die Pionierkraft der Start-Ups helfe in der jetzigen Transformationsphase die Wirtschaft zukunftsfest zu machen. Abschließend folgte die Vergabe der Galileo Masters & Copernicus Masters und des Green Space Award. Für den LR BW nahm Christopher Busch teil.
Green Space: Baden-Württemberg als Leuchtturm für die positive ökologische Wirkung von Weltraumtechnologie
„Stuttgart, 7. Dezember 2021 – Die Weltraumtechnik ebnet den Weg für eine grüne Wirt-schaft. Die Satellitennavigation wird benötigt, um Felder präzise zu bestellen, die Effizienz von Lieferketten zu verbessern oder neue Mobilitätskonzepte umzusetzen. Die Erdbeobachtung liefert ständig neue Erkenntnisse über den Zustand der Erde. Viele Start-ups nutzen die Chancen der Weltraumtechnik, um grüne Geschäftsmodelle umzusetzen. „Baden-Württemberg soll zu einem Leuchtturm für die positiven ökologischen Auswirkungen der Raumfahrttechnologie werden“, zitiert Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, den Koalitionsvertrag des Landes anlässlich des „ESA BIC Green Space Start-up Summit“, bei dem vielversprechende Start-ups des Landes ausgezeichnet wurden. „New Space ist Green Space in Baden-Württemberg“, so Epp.
Weniger Pestizide durch Satellitennavigation
Das Start-up SAM-DIMENSION aus Stuttgart entwickelt ein Drohnenkamerasystem zur hochpräzisen Kartierung von Unkräutern im frühen Wachstumsstadium. „Bis zu 40 Hektar Ackerfläche kann die Drohne in einer Stunde analysieren. Bei der anschließenden Unkrautbekämpfung wird auf diese Daten zugegriffen. Der Einsatz von Pestiziden wird deutlich verringert, indem sie sehr zielgerichtet ausgebracht werden“, so Gründer Dr. Robin Mink. Der Jungunternehmer und ehemalige Wissenschaftler der Universität Hohenheim wurde dafür zum Galileo Master Baden-Württemberg gekürt. Den zweiten Platz belegt das Start-up Covadonga, das sich mit der Sicherheit im Schiffsverkehr beschäftigt. Dritter beim Galileo Masters Baden-Württemberg wurde das Heidelberger Start-up Match Rider, das die Webplattform „Mobility DIY“ entwickelt hat, mit der Routen und Fahrpläne für verlässliche Mitfahrgelegenheiten entworfen werden.
Besserer Ökostromzugang durch Erdbeobachtung
Für Investitionsentscheidungen wird der Zugang zu erneuerbaren Energien immer wichtiger. Das Start-up SciNRGY verwendet Erdbeobachtungsbilder mit einer hohen räumlichen Auflö-sung und stellt damit detaillierte Prognosen zum Ökostromzugang von Firmenstandorten weltweit her. Für die in der Entwicklung befindliche Analyseplattform wurde Dr. Karl-Kiên Cao vom Stuttgarter DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme mit dem Copernicus Masters Baden-Württemberg ausgezeichnet. Während der Galileo Masters stets eine Innovation aus-zeichnet, die Satellitennavigation einsetzt, werden beim Copernicus Masters Entwicklungen prämiert, die die Möglichkeiten der Erdbeobachtungen nutzen.
Einhaltung von Ökostandards in der Lieferkette
Erstmals vergeben wurden beim „ESA BIC Green Space Start-up Summit“ die Green Space Awards. Das Reutlinger Start-up Xylene GmbH erhielt den Green Space Investors Award für eine Lösung, die die Einhaltung von Ökostandards über die gesamte Lieferkette garantiert. Das Start-up Klaus Space Transportation mit Sitz am Flughafen Baden-Baden freute sich über den Publikumspreis, dem Green Space Audiance Award. Spezielle Fallschirme sorgen dafür, dass Raketenbauteile sicher auf der Erde landen und wiederverwendet werden können.
ESA BIC in Baden-Württemberg
In die 23 Business Incubation Centre der europäischen Weltraumagentur ESA in gut 60 Städten in Europa werden pro Jahr etwa 250 Start-ups aufgenommen, zehn davon in Baden-Württemberg. Seit 2018 gibt es Standorte in Baden-Württemberg: einen in Friedrichshafen, angesiedelt bei Airbus, und einen in Reutlingen im Technologiepark Tübingen-Reutlingen (TTR). Die beiden Standorte des Landes bilden gemeinsam mit dem Standort Darmstadt das ESA BIC Hessen & Baden-Württemberg. Das ESA BIC in Baden-Württemberg und die Aus-zeichnungen zum Galileo und Copernicus Master des Landes werden organisiert von der IHK Reutlingen.“
Quelle: ESA BIC Baden-Württemberg
Dr. Stefan Engelhard
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