Digitale Geschäftsanbahnung – USA – Potenziale für deutsche Zulieferer im Bereich der Luftfahrtindustrie

Vom 17. – 21. Mai 2021 findet eine fünftägige digitale Geschäftsreise in die USA für deutsche Unternehmen mit Interesse an einer Geschäftsausweitung in den US-amerikanischen  Markt statt. Die Reise richtet sich vorwiegend an kleine und mittlere deutsche Zulieferunternehmen der Luftfahrtindustrie.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert die AHK-USA Süd in Zusammenarbeit mit SBS Systems for Business Solutions vom 17. bis zum 21. Mai 2021 eine digitale Geschäftsanbahnung zum Thema Luftfahrt- und Zulieferindustrie im Südosten der USA. Die aktuelle Situation und die Auswirkungen der globalen Corona-Krise lassen eine physische Durchführung vor Ort nicht zu. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittelständische deutsche Unternehmen (KMU). Fachliche Unterstützung erfolgt durch den Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI).

Überblick über die Luftfahrtindustrie im Südosten der USA

Die Südstaaten der USA spielen weiterhin eine zentrale Rolle für die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtindustrie und ziehen durch attraktive Konditionen – die Präsenz eines starken Zuliefernetzwerks, einer gut ausgebildeten, spezialisierten Arbeitnehmerschaft, renommierter Forschungseinrichtungen sowie eine optimale Logistik-Infrastruktur – vermehrt Unternehmen an. Sowohl Boeing als auch Airbus haben in den letzten Jahren große Teile Ihrer Produktion in den Südosten der USA verlegt. Für Boeing sind mittlerweile mehr als 7000 Mitarbeiter in Charleston, South Carolina unter anderem in der Produktion des Modells 787 beschäftigt. Airbus hat 2015 in Alabama ein Produktionswerk für das Modell A320 eröffnet, in dem über 300 Mitarbeiter beschäftigt sind.1 Im Mai 2020 wurde in dem Werk in Alabama eine weitere Produktionslinie zur Herstellung des Modells A220 eingeweiht. Seit Eröffnung des Werkes 2015 hat Airbus ca. 1 Milliarde USD in den Standort investiert. Darüber hinaus befinden sich weitere signifikante Produktionsstätten in der Region, wie beispielsweise Gulfstream Aerospace in Georgia oder Honda Aircraft in North Carolina sowie zahlreiche große Tier-1 Zulieferer wie Collins Aerospace, Honeywell und Eaton. Durch die mittlerweile hohe Konzentration der Industrie wurden mit Georgia, North Carolina und Florida im vergangenen Jahr drei Staaten aus dem Südosten unter die ersten zehn der attraktivsten US-Bundesstaaten für die Fertigungsindustrie der Luft- und Raumfahrt gewählt. Bereits im Jahr 2016 schätzten Experten, dass sich rund 21% aller Raumfahrzeug-Hersteller und 17% aller Flugzeugbau und -bauteil-Hersteller im Süden der USA befinden. Darüber hinaus nennen mehrere NASA-Einrichtungen, wie das Kennedy Space Center in Florida und das Stennis Space Center im Süden Mississippis, sowie die größte Flugsimulationseinrichtung der Welt, das U.S. Air Force Arnold Engineering Development Complex (AEDC), die Südstaaten ihr zu Hause.

Bedarfssituation

Die Perspektiven innerhalb der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie sind trotz der durch COVID-19 bedingten weltweiten Herausforderungen vielversprechend. Um Probleme mit Lieferketten und die temporär abgeklungene Nachfrage zu kompensieren, konzentrieren sich Hersteller, vor allem der zivilen Luft- und Raumfahrt, derzeit vermehrt auf Restrukturierung und Kostensenkung, um profitables Wachstum zu gewährleisten. Zudem haben sich bereits bestehende Trends der Luftfahrtindustrie im Zuge der Pandemie teilweise verstärkt, wie zum Beispiel das Interesse an kleinen- bis mittelgroßen Passagierflugzeugen. Auch die großen OEMs Airbus und Boeing setzen vor allem auf einen Anstieg im Segment von Single Aisle-Flugzeugen mit mindestens 100 Sitzen, die den Kapazitätsanforderungen von Fluggesellschaften eher gerecht werden. In diesem Bereich wird auch die schnellste Erholung nach Beendigung der Corona-Krise erwartet. Boeing zufolge ist damit zu rechnen, dass bis 2039 weltweit etwa 32.000 Verkehrsluftfahrtzeuge in diesem Segment herzustellen sind, allein 6.140 davon für den nordamerikanischen Markt.

Im Fokus von Forschung und Entwicklung im Luftfahrtbereich stehen zurzeit insbesondere Maßnahmen zur Reduzierung von Klima- und Umweltwirkungen sowie in der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen. Für die Zukunftsfähigkeit des Luftverkehrs ist die Entwicklung von umweltverträglichen Technologien von besonderer Bedeutung. Es geht um neue hybridelektrische Antriebskonzepte unter Nutzung von Wasserstoff und Brennstoffzellen insbesondere auf Regional- und Kurzstrecken sowie um CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe (PTL-Power to Liquid), um Kerosin aus fossilen Quellen schrittweise ersetzen zu können. Neben großen Luft- und Raumfahrtantriebsunternehmen wie AIRBUS befassen sich vermehrt Technologie-Startups mit der Entwicklung elektrischer Motoren.7 Weitere Themen, die das weitere Wachstum der Luft- und Raumfahrt maßgeblich vorantreiben werden, sind laut dem US-amerikanischen Luftfahrtindustrieverband AIA (Aerospace Industries Association) der Hyperschallflug und der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz, z.B. in den Bereichen Cybersecurity oder dem autonomen Fliegen.

 

Hier geht es zur Internetseite 

 

Quelle: Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V.


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