Arbeitskreis Raumfahrttechnologien und -Anwendungen

Rückblick auf das Treffen des Arbeitskreises „Raumfahrttechnologien und -Anwendungen

Am 7. August 2024 fand ein zukunftsweisendes Treffen des Arbeitskreises „Raumfahrttechnologien und -Anwendungen“ bei der RIGO GmbH in Sersheim statt. Teilnehmende aus Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG, RIGO GmbH & Co. KG, DIAMOND GmbH, Airbus Defence and Space GmbH, ArianeGroup GmbH, Astos Solutions kamen zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Raumfahrtindustrie zu erörtern. Dabei wurden zentrale Themen wie die Vorbereitung auf die ESA-Ministerratskonferenz 2025, der Ausbau der Landesstrategie „THE aerospace LÄND“ und die Stärkung kleiner und mittelständischer Unternehmen intensiv diskutiert.

Ein Hauptaugenmerk lag auf der bevorstehenden ESA-Ministerratskonferenz, die im November 2025 stattfinden wird. Die Raumfahrtbranche Baden-Württembergs, die eine Schlüsselrolle innerhalb der deutschen Raumfahrtindustrie spielt, steht vor der Herausforderung, trotz drohender Budgetkürzungen ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Teilnehmenden des Treffens waren sich einig, dass ein klar formuliertes Positionspapier notwendig ist, das die Interessen der regionalen Unternehmen vertritt. Ziel ist es, ausreichende finanzielle Mittel für Forschung und Entwicklung sicherzustellen, um auch weiterhin technologischen Fortschritt zu gewährleisten.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Weiterentwicklung der Landesstrategie „THE aerospace LÄND“, die Baden-Württemberg als führenden Standort für Raumfahrttechnologien etablieren soll. Zwar wurden bereits bedeutende Erfolge erzielt, doch es gibt weiterhin Potenzial für Optimierungen. Besonders betont wurde die Bedeutung internationaler Partnerschaften, der Ausbau der Forschungsinfrastruktur sowie die Sicherstellung von qualifiziertem Fachpersonal. Dies ist angesichts des steigenden Fachkräftemangels von besonderer Bedeutung für die langfristige Zukunftsfähigkeit der Branche.

Zudem wurde die Notwendigkeit betont, kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) stärker in die globale Wertschöpfungskette der Raumfahrtindustrie einzubinden. KMUs sind wichtige Akteure im Innovationsprozess, haben jedoch oft Schwierigkeiten, sich international zu positionieren. Daher sprachen sich die Teilnehmenden für den Ausbau von Förderprogrammen aus, die diesen Unternehmen den Zugang zu internationalen Projekten erleichtern sollen. Baden-Württemberg soll hierbei eine Vorreiterrolle übernehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit seiner KMUs zu stärken und sie besser in nationale und europäische Netzwerke zu integrieren.

Gastgeber Angel Cañadas, Geschäftsführer der RIGO GmbH, bot den Teilnehmenden eine beeindruckende Führung durch die hochmodernen Fertigungshallen des Unternehmens. RIGO entwickelt innovative Technologien, die künftig für die Raumfahrt von großer Bedeutung sein könnten. Die vorgestellten Fortschritte und Lösungen stießen auf großes Interesse und verdeutlichten die Innovationskraft, die in der Region Baden-Württemberg beheimatet ist.

Abschließend einigten sich die Anwesenden darauf, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die baden-württembergische Raumfahrtindustrie nachhaltig zu stärken. Neben der Ausarbeitung eines Positionspapiers für die ESA-Ministerratskonferenz stehen weitere Kooperationsprojekte auf der Agenda, die die Zukunftsfähigkeit der Branche sichern sollen. Baden-Württemberg hat das Potenzial, eine führende Rolle auf europäischer Ebene einzunehmen – doch dies erfordert entschlossenes Handeln und kontinuierliche Förderung.


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