Airbus und University of Surrey entwickeln Weltraumbeschichtung zum Schutz von Satelliten vor Sauerstoffschäden im Orbit

Friedrichshafen, 15. Februar 2021 – Airbus Defence and Space (Friedrichshafen) und das Advanced Technology Institute, University of Surrey (UK), haben eine bahnbrechende Nano-Barriere entwickelt, die Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn vor ultravioletter Strahlung und atomarem Sauerstoff schützen kann.

Atomarer Sauerstoff (O) entsteht, wenn Sauerstoff-Moleküle (O2) auseinanderbrechen, ein Prozess, der im Weltraum aufgrund der reichlich vorhandenen ultravioletten Strahlung erleichtert wird. Atomarer Sauerstoff reagiert dann mit organischen Oberflächen auf Raumfahrzeugen und zersetzt diese. Ingenieure von Airbus Friedrichshafen und dem „Advanced Technology Institute“ haben eine Nano-Barriere und ein maßgeschneidertes Abscheidungssystem entwickelt, das sich mit der Oberfläche von Polymer- oder Verbundwerkstoffen verbindet und sie so vor der durch atomaren Sauerstoff verursachten Erosion schützt.

 

Die neue, hochmoderne Nano-Barriere ermöglicht eine großflächige Beschichtung auf komplexen 3D-Strukturen wie Raumfahrzeugen und optischen Spiegeln. Damit entfällt das Risiko der Kontamination und die Notwendigkeit, Instrumente mit einer mehrlagigen Isolierung zu umhüllen, was Möglichkeiten zur Steigerung der Satellitenleistung eröffnet.

 

Christopher Hess, Leiter des Bereichs Mikrowelleninstrumente bei Airbus Space Systems, sagte: „Diese bahnbrechende Technologie ist ein Enabler für extrem agile, hochleistungsfähige weltraumgestützte Radarmissionen. Sie dürfte sich sehr positiv auf die Gesamtleistung solcher Missionen auswirken, da sie sowohl eine höhere Flexibilität bei der Erfassung bietet als auch den möglichen Bildbereich vergrößert – was unseren Instrumenten mehr Leistung verleiht.“

 

In einem Artikel, der in der Fachzeitschrift ACS Applied Materials & Interfaces veröffentlicht wurde, zeigten die Ingenieure, wie sie mehrere bekannte – im Weltraum auftretende – Probleme überwinden konnten und somit einen vollständigen Schutz für fortschrittliche Polymer- und Verbundwerkstoffe im niedrigen Erdorbit gewährleisten können.

 

Die Teams von Airbus und dem Surrey’s Advanced Technology Institute arbeiten nun an der nächsten Stufe, die zur Industrialisierung der Beschichtung führen soll, damit die ersten Missionen im niedrigen Erdorbit ab 2022 mit diesem Verfahren behandelt werden können.

 

Bildunterschriften:

Links: Die Airbus-Beschichtungsanlage an der University of Surrey. Rechts: Glühendes Plasma bei der Beschichtung von Verbundpanelen. Fotos: Airbus

 

Quelle: AIRBUS

 


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